Das Heilpädagogische Zentrum Rust (HPZ) wurde im Juli 2003 als Sonderkrankenanstalt zur diagnostischen Abklärung, Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien eröffnet. Nun wurde im Rahmen eines Festaktes das 20-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert.
Landesrat Dr. Leonhard Schneemann betonte in seiner Festrede die Wichtigkeit des Zentrums: „Das anhaltende Krisenkarussell setzt Kindern und Jugendlichen stark zu. Die Zeit für Kinder und Jugendliche ist bedeutend herausfordernder geworden. Kinder und Jugendliche brauchen Stabilität, Sicherheit und eine Perspektive. Es ist unsere politische Aufgabe, den betroffenen Kindern und Jugendlichen so viel Sicherheit und Stabilität wie möglich zu garantieren, um ihnen eine positive Zukunft bieten zu können. Eine Möglichkeit bei psychischen Problemen und Erkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen oder schulassoziierten Störungen haben wir mit dem Heilpädagogischen Zentrum Rust geschaffen. Seit 20 Jahren wird im HPZ Rust Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien geholfen. Es stellt einen Lichtblick für alle Kinder und Jugendlichen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, dar.“
Stationärer Aufenthalt mit multiprofessionellem Team
In den letzten 20 Jahren wurden im HPZ insgesamt 501 Kinder und Jugendliche betreut. Sie werden mit psychischen Problemen und Erkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen oder schulassoziierten Störungen stationär aufgenommen. Die Altersspanne reicht dabei von drei Jahren bis zur Vollendung der Schulpflicht. Ein Aufenthalt dauert in der Regel mehrere Monate, während dieser Zeit besuchen sie eine der Heilstättenklassen der Volks- und Mittelschule Rust oder den Kindergarten Rust. Meist verbringen die Kinder die Zeit von Sonntagabend bis Freitag vor Ort.
Die Kinder und Jugendlichen werden in zwei Wohngruppen für je sechs Personen von einem multiprofessionellen Team aus insgesamt 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. In diesem Team kümmern sich Fachkräfte aus den Bereichen Sozialpädagogik, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Klinischer und Gesundheitspsychologie sowie Psycho-, Ergo-, Kunst- und Musiktherapie um das junge Klientel. Die Zuweisung erfolgt dabei über die Kinder- und Jugendhilfe.
Soziale Dienste Burgenland als Betreiber
Betrieben wird das HPZ von den Sozialen Diensten Burgenland (SDB). Dr. Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der SDB, sagt: „In den letzten 20 Jahren hat sich hier eine bedeutende Einrichtung etabliert, in der vielen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien geholfen werden konnte und wird. Ich möchte mich daher auch bei den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die tagtäglich ihr Bestes geben, um den jungen Menschen eine professionelle Unterstützung zu bieten.“
Die pädagogische, psychologische und administrative Leiterin Mag.a Carmen Halper-Moser erklärt: „Unser Team schafft für die Kinder und Jugendlichen eine emotional tragende Atmosphäre in einer therapeutisch-pädagogischen Umgebung. Ziel ist es dabei auch, einen wirksamen Plan für die Zukunft zu entwickeln, der nach der Entlassung gut umsetzbar ist. Auf Eltern- und Angehörigenarbeit durch regelmäßige Gespräche legen wir einen starken Fokus.“
Flächendeckendes Angebot für Kinder und Jugendliche im Burgenland
Gemeinsam mit den beiden ambulanten Standorten der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie Oberwart und Eisenstadt bildet das HPZ Rust das Betreuungsangebot der SDB für Kinder und Jugendliche im Burgenland. Eine wichtige Rolle spielen die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Vernetzung mit allen involvierten Institutionen und Berufsgruppen wie z.B. Schule, Kindergarten, Kinder- und Jugendhilfe, Schulpsychologie, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie externe Behandlungs- und Therapieeinrichtungen.