Anreiz-Modelle des Landes greifen: Rekordzahlen bei neuen Ärzten und angehenden Pflegekräften

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Ungeachtet der bundespolitischen Diskussionen der letzten Wochen hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Wort gehalten: Zentrale Regierungsprojekte im Burgenland wurden mit voller Kraft vorangetrieben. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Gesundheitsversorgung. Aktuelle Zahlen zeigen jetzt: Von LH Doskozil initiierte Maßnahmen wie das im Februar präsentierte neue Ärztegehaltspaket und das Anstellungsmodell für Pflegeberufe „greifen“ – sowohl bei der Besetzung von Ärztestellen in den burgenländischen Spitälern als auch bei der Pflegeausbildung gibt es Rekordwerte. „Wir sind bei den Ärztegehältern und bei der Anstellung von zukünftigen Pflegekräften ab dem ersten Ausbildungstag bewusst in Vorlage getreten und weiter gegangen als andere Bundesländer. Das hat auch da und dort für Kritik gesorgt. Aber ich stehe zu diesen Maßnahmen, weil wir vom Bund weitgehend im Stich gelassen werden und weil eine flächendeckende, hochwertige Gesundheitsversorgung für die burgenländische Bevölkerung für mich und unsere Partner in den Spitälern und Ausbildungseinrichtungen oberste Priorität hat. Es ist erfreulich, dass dieser Kurs nun bestätigt wird. Diese hohe Taktzahl im Gesundheitsbereich werden wir aufrecht halten“, betont Doskozil. 
 

Das Burgenland zahlt seit dem Frühjahr die besten Fachärztegehälter Österreichs. Und im Wettkampf um die besten Köpfe ist das Burgenland derzeit auch bestens unterwegs: In der Gesundheit Burgenland sind die Verantwortlichen zuversichtlich, die offenen Ärztestellen in den landeseigenen Kliniken – rund 80 für das derzeitige Versorgungsspektrum, plus zusätzliche für neue Ausbauziele - bis Jahresende wie geplant besetzen zu können. Der Zwischenstand ist erfreulich: 

  • Im ersten Halbjahr wurden 69 Ärztinnen und Ärzte in allen Kliniken aufgenommen, um die Hälfte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Erfreulich ist dabei, dass unter anderem im bisherigen „Mangelfach“ Anästhesie vor allem für das Schwerpunkthaus in Oberwart neue Kräfte gefunden werden konnten, was sich positiv auf die OP-Kapazitäten auswirkt – und damit den PatientInnen kürzere Wartezeiten bei planbaren Eingriffen bringt. 

  • Weitere 34 Ärztinnen und Ärzte haben seit Bekanntwerden des neue Ärztepaktes bereits einen Vertrag unterschrieben und werden demnächst ihren Dienst in Oberwart, Oberpullendorf, Güssing oder Kittsee antreten. Davon sind 13 fertige Fachärztinnen und Fachärzte, zehn stehen in der Ausbildung zum Facharzt oder zum Allgemeinmediziner, elf beginnen ihre Basisausbildung nach dem Doktorat. Fünf Neuzugänge in Bereichen wie Anästhesie, Kinder und HNO stehen auch im KH Eisenstadt bevor. 

  • Mit mehr als 20 weiteren Medizinerinnen und Medizinern steht die Gesundheit Burgenland bereits im Kontakt, weil ernsthaftes Interesse an einer Karriere im Burgenland besteht. 

„Da sich auch die Abgänge deutlich reduziert haben, liegen wir mit diesen Zahlen für den Bereich der Gesundheit Burgenland voll im Plansoll. Das zeigt, dass unser neues Modell angenommen wird. Dabei geht es aber sicher nicht nur um das Geld – unsere Spitäler werden durch den Ausbau des Leistungsspektrums auch inhaltlich für neue Ärztinnen und Ärzte attraktiver. Und genau darum geht es: Wir wollen im Burgenland Spitzenmedizin anbieten und das, mit einer Standortgarantie für fünf Spitäler, so wohnortnahe wie möglich. Dafür sind wir als Land auch bereit, kurzfristig höhere Investitionen zu ‚riskieren‘ – weil das längerfristig durch eine bessere Auslastung unserer Spitäler wieder zurückkommen wird. Profitieren wird die Bevölkerung: Weil das Burgenland anders als andere Regionen auf Ausbau statt auf Einsparungen und Abbau setzt“, erklärt LH Doskozil. 
  
Rekordwert an SchülerInnen in Gesundheit-Burgenland-Schulen

Zu ähnlich erfreulichen Ergebnissen führt dieser Kurs auch bei der Ausbildung von Pflegepersonal. Mit Herbst werden rund 300 SchülerInnen die Gesundheit-Burgenland-Schulen in Oberwart und Eisenstadt besuchen, das ist ein Rekordwert. Hinzu kommen 45 SchülerInnen in der HLSP Pinkafeld. An den Fachhochschulen absolvieren derzeit 84 Studierende den Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege, ab September werden es noch um rund 30 mehr sein. Ein wesentlicher Teil dieser zukünftigen Pflegekräfte nutzt das Anstellungsmodell des Landes, das seit dem Vorjahr angeboten wird. Dabei erhalten sie ab dem ersten Tag der Ausbildung ein Gehalt von 1.200 Euro, wenn sie sich an ein burgenländisches Spital oder die Sozialen Dienste Burgenland als zukünftigen Arbeitgeber binden. „Aktuell ist die Lage im Pflegebereich noch angespannt, die starke Nachfrage nach unseren Ausbildungsangeboten zeigt aber, dass wir für die Zukunft gerüstet sind“, betont LH Doskozil. 

„Das burgenländische Modell gibt sämtlichen angehenden Pflegekräften im Burgenland Sicherheit und eine berufliche Zukunftsperspektive. Pflegekräfte müssen in ihrem Job oft an ihre physischen und psychischen Grenzen gehen. Neben zahlreichen Maßnahmen, mit denen wir den Beruf attraktiver machen wollen, ist uns auch die Ausbildung wichtig. Daher sollen alle, die sich für einen Beruf in diesem Sektor entscheiden, bereits während der Ausbildung fair entlohnt und auch entsprechend sozialrechtlich abgesichert werden“, informiert Soziallandesrat Leonhard Schneemann.