Das österreichweit weitreichendste Unterstützungsmodell für Pflegekräfte in Ausbildung wird ab Ende Jänner ausnahmslos auf alle Trägerorganisationen im Burgenland ausgerollt, das gaben Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Leonhard Schneemann heute bekannt. Der Regierungsbeschluss dafür sei bereits erfolgt. Derzeit nutzen 155 angehende Pflegekräfte dieses Anstellungsmodell des Landes Burgenland, das es seit September 2022 gibt. Gefördert wird dabei in Form eines Angestelltenverhältnisses mit 600 Euro brutto, 14-mal im Jahr. Dazu kommen 12-mal jährlich 600 Euro netto, die über das Pflegeausbildungs-Zweckzuschussgesetz kommen, zu denen das Land ebenfalls 200 Euro beisteuert. Alles in allem erhält ein Auszubildender damit rund 1.000 Euro netto monatlich. Bisher profitieren davon Auszubildende, die sich bei der KRAGES, Barmherzige Brüder Eisenstadt oder Soziale Dienste Burgenland (SDB) anstellen lassen und sich damit auch verpflichten, für eine gewisse Zeit im Burgenland zu arbeiten. Mit Ende Jänner wird dieses Modell ausgeweitet und gilt somit künftig für jede Trägerorganisation. Das Land Burgenland sichert so alle, die sich für einen Beruf im Pflegebereich entscheiden, schon während der Ausbildung sozialrechtlich und finanziell ab, die Träger werden dabei mit den entsprechenden Personalkosten gefördert. „Die Ausweitung unseres Modells gibt sämtlichen angehenden Pflegekräften im Burgenland Sicherheit und eine berufliche Zukunftsperspektive. Pflegekräfte müssen in ihrem Job oft an ihre physischen und psychischen Grenzen gehen. Neben zahlreichen Maßnahmen, mit denen wir den Beruf attraktiver machen wollen, ist uns auch die Ausbildung wichtig. Daher sollen alle, die sich für einen Beruf in diesem Sektor entscheiden, bereits während der Ausbildung fair entlohnt und auch entsprechend sozialrechtlich abgesichert werden“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Die Attraktivierung der Ausbildung sei eine wichtige Säule, um dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken und Pflege und Betreuung auch künftig absichern zu können, so der Landeshauptmann weiter: „Mit diesem Angebot liegen wir im Österreich-Vergleich ganz weit vorne und werden unserer Vorreiterrolle in der Sozialpolitik weiterhin gerecht.“
Pflege und Betreuung stellen eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Sie bestimmen die Lebensrealität nahezu aller Burgenländerinnen und Burgenländer – ob als Pflegebedürftige, deren Angehörige oder als Kräfte in den Gesundheits- und Sozialberufen. Gerade der Pflegekräftemangel wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen. Schon jetzt zählt man im Burgenland rund 19.000 Personen mit Anspruch auf Pflegegeld. Um gerüstet zu sein, hat das Land Burgenland einen konkreten Fahrplan erarbeitet und ein Bündel an Maßnahmen geschnürt. Eine davon ist, die Ausbildung im Pflegebereich aufzuwerten. Seit September sichert das Land Burgenland Studentinnen und Studenten der FH Burgenland sowie Schülerinnen und Schüler der KRAGES-Schule bereits während der Ausbildung zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Diplomierten Pflegekraft mit einer Anstellung ab. Im Gegenzug müssen sich die angehenden Pflegekräfte verpflichten, anschließend für den der Ausbildungsdauer entsprechenden Zeitraum beim Arbeitgeber zu bleiben. Mit Ende Jänner werden Anstellungen bei allen Trägerorganisationen im Burgenland gefördert und damit das Modell ausgeweitet.
Mit dieser Adaptierung unterstreicht das Land Burgenland ein weiteres Mal seinen Anspruch, österreichweiter Vorreiter für die Pflege von morgen zu sein. „Mit der Anstellung von angehenden Pflegekräften bieten wir ein Modell an, mit dem wir uns als attraktiver Ausbildungsstandort und Arbeitgeber präsentieren können. Zusätzlich sichern wir uns auch einen klaren Wettbewerbsvorteil um die Fachkräfte im Pflegebereich“, bekräftigt LH Doskozil die Vorreiterrolle des Burgenlandes.
Soziallandesrat Leonhard Schneemann denkt dabei auch an die Absicherung des Pflege- und Betreuungssystems. „Wir sind bemüht, Pflege und Betreuung flächendeckend professionell aufzustellen und sicherzustellen. Dazu braucht es bestens ausgebildetes Personal. Mit diesem Maßnahmen tragen wir diesem Umstand Rechnung und verbessern zusätzlich die Rahmenbedingungen der Pflege- und Betreuungskräfte – und das schon in Zeiten der Ausbildung.“
In den kommenden Wochen und Monaten gibt es in den jeweiligen Bildungseinrichtungen Infotage, bei denen sich Interessierte informieren und mit ihren möglichen künftigen Arbeitgebern in Kontakt treten können. Die nächsten Infotage finden am 26. Jänner in Oberwart und am 23. Februar in Eisenstadt statt.
Weitere Termine unter: Pflegeausbildungen an der GKPS KRAGES Burgenland (pflegeausbildung-burgenland.at)