Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der den Akkreditierungsprozess der JHP massiv unterstützt hat, konnte zwar am Festakt nach seiner Operation noch nicht teilnehmen, unterstrich aber die nachhaltige Bedeutung der neuen Hochschule für das Burgenland. „Das ist ein großartiger Tag für die Kunst im Burgenland. Wir haben jetzt eine zusätzliche, hochqualifizierte Bildungseinrichtung, die sowohl für die besten Talente in unserem Bundesland, als auch für junge Menschen aus allen Ländern als Tor in die musikalische Berufswelt zur Verfügung steht. Das Land Burgenland hat den Umbau finanziert und bezahlt auch die laufenden Betriebskosten der Hochschule. Wir sehen in Bezug auf das musikalische Wirken Haydns und Liszts einen klaren Auftrag, Musik zu lehren, zu erforschen und weiterzuentwickeln, und vor allem zu spielen. So können wir den Anforderungen einer sich stark im Wandel befindlichen Gesellschaft auf innovative Weise gerecht werden,“ erklärt der Landeshauptmann.
Ein Bau im Zeichen der Nachhaltigkeit
Der Unterricht an der Hochschule ist im Oktober 2023 angelaufen, die intensiven Umbauarbeiten wurden im März 2024 fertiggestellt. Für Landesrat Heinrich Dorner stellt der Bau ein wichtiges Statement in Punkto „verantwortungsvolles Bauen“ dar: „Es wurden unter anderem neun neue Unterrichtsräume geschaffen sowie ein 90 Quadratmeter großer Konzertsaal für 60 Besucher*innen, der technisch „alle Stückln“ spielt. Insgesamt stehen jetzt mehr als 420 Quadratmeter für die JHP zusätzlich zur Verfügung.“
Der gesamte Ausbau wurde durch die Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit abgewickelt. Weil aufgestockt und nicht verbreitert wurde, erfolgte trotz der umfangreichen Adaptierungen kein Quadratzentimeter an neuer Bodenversiegelung.
Ebenfalls im Haus untergebracht ist das Büro des burgenländischen Blasmusikverbandes. Die Gesamtinvestition seitens des Landes beträgt fünf Millionen Euro.
Bildungslandesrätin Daniela Winkler sagt: „Mit der Weiterentwicklung des Joseph Haydn Konservatoriums zur Privathochschule und dem Schwerpunkt ‚Haydn & Liszt Research‘ eröffnet sich für das Burgenland eine Riesenchance, den Bildungsstandort Burgenland weiter auszubauen. Damit haben wir die Musikbildung im Burgenland auf eine neue Ebene gehoben, auf der die musikalische Ausbildung mit akademischen Titeln abgeschlossen werden kann. Das ist ein wichtiger Schritt, um den Standort, an dem Joseph Haydn gewirkt hat, zu stärken.“
Geschäftsführer Franz Steindl: „Wir sind sehr gut aufgestellt und sehen eine unserer großen Stärken in der Flexibilität aufgrund unserer überschaubaren Struktur. Insgesamt 72 Mitarbeiter*innen sind an der JHP beschäftigt. Alle 280 Studienplätze sind belegt, die Student*innen kommen aus 37 Nationen.“
Rektor Gerhard Krammer: „Wir haben eine globale Ausrichtung, was sich in internationalen wissenschaftlichen Kooperationen und Austauschprogrammen wie ERASMUS+ ausdrückt. Denn neben der Lehre stellen die Bereiche Wissenschaft und Forschung für unsere Hochschule wichtige Säulen dar. Dafür finden wir jetzt auch im Bereich der Infrastruktur perfekten Voraussetzungen für einen modernen Unterricht. Die Unterrichtsräume wurden dankenswerterweise klimatechnisch und auch akustisch durch den Einbau von Holz- bzw. Dekorböden auf den neuesten Stand gebracht, sodass wir sagen können: Ein Haus klingt neu, wir klingen neu!“
Interessante Details:
Bedarf an Bäumen für nachhaltigen Holzzubau: 570 Bäume für 270 m² CLT-Platten
Dadurch gebundenes CO2: 198 Tonnen
Elektroverkabelung: etwa 25.000 Laufmeter
Leitungen für Fußbodenheizung: 3454 Laufmeter
Kälteleitungen: 1.270 Laufmeter
Wand und Deckenverkleidung: 7.985 Laufmeter Metall-Profile
3.100 m² Gipskartonplatten (26.381 kg)
430 m² Akustikplatten (1.717 kg)
Infos: www.jhp.ac.at
Uraufführung im Haydnsaal
Am 13. April findet im Rahmen der Eröffnungsfeiern ein Festkonzert im Haydnsaal von Schloss Esterhazy statt. Geboten wird die „Olympic Fanfare and Theme“ von Jon Williams sowie die Symphonie Nr. 7 von Anton Bruckner. Ein weiterer Höhepunkt: Die Uraufführung einer Komposition des JHP-Professors und Südburgenländers Helmut Hödl: 101 – für Holzblasensemble und Elektronik. Dirigent ist der schwedische Konzertmeister Ola Rudner. Beginn: 19.00 Uhr – Eintritt freie Spende.
Reservierung unter: anmeldung@jhp.ac.at oder tel: 02682/63734.