Seit dem Spatenstich für die neue Klinik Oberwart am 19. Mai 2020 läuft das Bauprojekt wie geplant – zeitlich wie finanziell, und dies trotz Corona-Pandemie, massiven Teuerungsschüben und zwischenzeitlicher Baustoffknappheit. Die Gesamtkosten blieben dank des professionellen wie umsichtigen Bau- und Kostenmanagements jedenfalls deutlich unter der beim Baustart vorgegebenen Obergrenze von 235 Millionen Euro. Die endgültige Gesamtkostenhöhe kann nach der Vorlage der Schlussrechnungen 2024 veröffentlicht werden.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Auftraggebers des Krankenhausbaus, der Gesundheit Burgenland, bedankte sich anlässlich einer Pressekonferenz in der neuen Klinik beim Projektteam für das professionelle Management des Großprojekts: „Wir waren vom Baustart weg immer im Plan. Das ist keine Selbstverständlichkeit und dafür will ich dem gesamten Team die größte Hochachtung aussprechen. Alle Termine wurden überpünktlich eingehalten, die Kosten sind sogar deutlich niedriger als vorgegeben. Als Verantwortlicher für das Landesbudget kann ich nur sagen: Bemerkenswerte Leistung, andere beneiden das Burgenland dafür. Es zeigt sich, dass das Land die richtige Entscheidung getroffen hat, dieses wegweisende burgenländische Leitprojekt selbst in die Hand zu nehmen und es mit unseren Vollprofis in den landeseigenen Firmen, der Gesundheit Burgenland und der Landesimmobilien, und mit einer guten Entscheidungsstruktur im Hintergrund punktgenau umzusetzen. Die vorliegenden Fakten beweisen es: Die öffentliche Hand im Burgenland kann Projektmanagement.“
Laut dem Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Stephan Kriwanek, gibt es bereits umfangreiche Vorbereitungen für den aufwendigen Umzug, der bei laufendem Betrieb vollzogen werden soll: „Der elektive Betrieb im Krankenhaus wird vor der Übersiedlung reduziert, dann kurz ganz pausiert – bis auf einen Notbetrieb unter Einbeziehung der anderen Krankenhäuser sowie der benachbarten Bundesländer – und möglichst rasch wieder hochgezogen“, so Kriwanek, der weiter betont: „Das Krankenhaus Oberwart soll sich zu einem Zentralspital mit hochspezialisierten Leistungen entwickeln.“
Patientenbetrieb in der neuen Klinik startet am 7. Mai 2024
Zwischen Herbst 2023 und Ende Feber 2024 wird die neue Klinik nunmehr vom Projektteam auf Herz und Nieren getestet. Die Übergabe durch das Projektteam an den Auftraggeber Gesundheit Burgenland ist für den 28. Feber 2024 vorgesehen.
Dieser ist bereits jetzt genau getaktet:
September 2023 bis Feber 2024 – technische Inbetriebnahme, Überprüfungen, Tests, Probebetriebe, Vorabnahmen
28. Feber 2024 – Übergabe der neuen Klinik vom Bau-Projektteam an die Gesundheit Burgenland
Ab 1. März 2024 – stufenweise Besiedelung und Übersiedelung, Inbetriebnahme durch Nutzerinnen und Nutzer, Schulungen, Ablauftests
21./22. März 2024 – Tage der offenen Kliniktür: Möglichkeiten zur Teilnahme an Gruppenführungen „hinter den Kulissen“ der Klinik
Ab 15. April 2024 – Vorsiedelungen, Zusammenführung von Patientinnen und Patienten im Altbau auf interdisziplinär geführte Stationen; planbare Operationen werden schrittweise reduziert
Ab 23. April 2024 – Pause der planbaren Operationen (zwei Wochen, bis 9. Mai), keine Terminambulanzen (Schwangerenambulanz bis 30. April); Akut-OPs durchgehend sichergestellt (bis „Tag X“, 12 Uhr, im Altbau, danach im Neubau)
Ab 30. April 2024 – Pause der Tageskliniken (bis 9. Mai)
Ab 1. Mai 2024 – Pause Geburtenstation (bis 9. Mai, Ausweichen in Klinik Oberpullendorf möglich), Sectio-OP-Saal durchgehend in Betrieb (bis „Tag X“, 12 Uhr Altbau, danach Neubau); Intensivbetten, Neonatologie und Stroke-Units durchgehend sichergestellt
1. Mai 2024 (7 Uhr) bis 9. Mai 2024 (7 Uhr) – Rettungssperre (Rettungsdienste bringen Notfälle während dieser Zeit in Krankenanstalten Güssing, Oberpullendorf, Hartberg, Eisenstadt, Graz, Wiener Neustadt etc.); Landessicherheitszentrale und Rettungsdienste sind informiert
7. Mai 2024, der „Tag X“
8 Uhr bis 17 Uhr: PatientInnen siedeln in die neue Klinik; ZNA/ZAE und andere Akut-Versorgungen nehmen den Betrieb auf
9. Mai: Ende der Rettungssperre
Im Laufe des Juni 2024 – stufenweise Aufnahme des vollständigen klinischen Betriebs im Neubau, Hochfahren der planbaren OPs und Terminambulanzen
Juni 2024: offizielle Eröffnung mit Festakt
Neubau der Klinik Oberwart im Zeitraffer:
Entscheidung und Zielplanung für Neubau: 1. Halbjahr 2014
Architekturwettbewerb: Februar 2015 bis Juli 2016
Auswahl des Generalplaners (ARGE Generalplaner GmbH/Ederer Haghirian Architekten, Graz): Juli 2016
Start Projektteam (Burgenländischen Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H./KRAGES; Landesimmobilien Burgenland/LIB): Juli 2016
Präsentation Vorentwurf Klinik Oberwart neu: November 2017
Neubau Garage Baustufe I: Oktober 2018 bis Juni 2019
Einreichen der Pläne für Klinik Oberwart neu: März 2019
Baugenehmigung: September 2019
Ausschreibungsbeginn: November 2019
Spatenstich Klinik Oberwart neu: Mai 2020
Start Erdbau und Tiefengründungen: Juni 2020
Start Rohbau durch Generalunternehmer (ARGE Strabag/Granit): Oktober 2020
Abschluss Rohbauphase, Gleichenfeier: März 2022
Neubau Garage Baustufe II: Jänner 2023 bis November 2023
Baufertigstellung: August/September 2023 (Außenanlagen: Oktober 2023)
Übergabe an den Auftraggeber: Ende Feber 2024
Beginn Patientenbetrieb: Mai 2024
Zahlen, Daten Fakten der neuen Klinik Oberwart:
Adresse: 7400 Oberwart, Dornburggasse 90
Telefonnummer: 05 7979 37000
Bettenzahl: 319 (+/- 3%)
Aufteilung der Zimmer: 42 Einbettzimmer, 53 Zweibettzimmer, 1 Dreibettzimmer, 42 Vierbettzimmer
Anzahl der Ebenen: 8 (2. UG bis Heliport 5. OG)
Anzahl der OP-Säle: 7
Grundstücksfläche: 44.800 Quadratmeter
Überbaute Fläche: 16.300 Quadratmeter
Umbauter Raum: 230.000 Kubikmeter
Fassadenfläche: 28.000 Quadratmeter
Brutto-Geschoßflächen: 50.800 Quadratmeter (ca. 7 Fußballfelder)
Länge des Hauptgangs („Magistrale“): 200 Meter
Fläche der „Magistrale“: 2100 Quadratmeter
Länge des Vordachs über dem Eingang: 61 Meter
Höhe des Hubschrauberlandeplatzes über der Straße: 20 Meter
Tiefster Fundamentpfahl: 18 Meter
Winkel der „verschwenkten“ Bauteile: 30 und 60 Grad
Verbauter Beton: 37.000 Kubikmeter
Verbauter Stahl: 5000 Tonnen
Verlegte Kabel: 2.200 Kilometer
Gasentnahmestellen: 1000
Leuchten: 10.000
Anzahl der Lifte: 8
Anzahl der Türen: 1830
Anzahl der Steckdosen und Lichtschalter: 18.300
Anzahl der WCs: 300
Anzahl der Pflanzenarten im Außenbereich: 73
Fernwärme-Leistung: 3,4 MW (ca. 425 Einfamilienhäuser)
Energie-Kennzahl: A++