Die Betonkuppel, die erstmals im Burgenland mit der innovativen „Pneumatic-Wedge-Methode“ errichtet wird, soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Gefördert wird der Bau durch das Österreichische Programm für ländliche Entwicklung 2014-2020. In einer zweiten Phase folgen, im Rahmen des grenzüberschreitenden EU-Projekts „ArcheoROUTE“, die technische Ausstattung der Kuppel und die Visualisierung des Ausstellungsangebots. Die Eröffnung soll spätestens im Frühjahr 2026 erfolgen. Ab dann wird eine interaktive, moderne Schau die Geschichte des bedeutenden Hügelgräberfelds an der österreichisch-ungarischen Grenze erlebbar machen.
Das Vorhaben steht in engem Zusammenhang mit dem 2021 gestarteten „Masterplan Archäologie“. Ziel dieser Initiative ist es, die zahlreichen archäologischen Stätten des Burgenlandes zu vernetzen. Als Projektträger fungiert der Tourismusverband Südburgenland, Betreiber ist die Gemeinde Schandorf. Die für Archäologie zuständige Abteilung für Kultur und Wissenschaft des Landes Burgenland ist als wissenschaftlicher Partner an dem Projekt beteiligt.
Die Region Schandorf bildet gemeinsam mit anderen burgenländischen Fundorten sowie Fundplätzen im benachbarten Ungarn einen regelrechten Hotspot urgeschichtlicher Archäologie von der Steinzeit bis zur römischen Kaiserzeit. Bis jetzt sind fünf Grabhügelgruppen bekannt, die etwa 285 Grabhügel umfassen. Alleine im österreichischen Schandorfer Wald liegen circa 230 Hügel. Das Hügelgräberfeld wurde im Rahmen des INTERREG-Projekts „ArcheON“ eingehend erforscht und bildet nun die Grundlage für die moderne Präsentation dieser einzigartigen Stätte. Diese wird im Zeichen der Älteren Eisenzeit (Hallstattkultur) stehen und die archäologischen Schätze der Region in überregionale und Kulturperioden übergreifende Zusammenhänge stellen.
„Die archäologische Forschung erweitert unser historisches Wissen und bietet zugleich großes Potenzial für den Kulturtourismus. Mit dem heutigen Spatenstich beginnt ein zukunftsweisendes Projekt, das archäologische Forschung, moderne Vermittlungsmethoden und nachhaltigen Tourismus miteinander verbindet. Gemeinsam schaffen wir einen Raum, in dem Geschichte lebendig wird“, so Landeshauptmann Doskozil.