Interkommunale Businessparks: Wirtschaftsagentur setzt starken Impuls für Wachstum und Beschäftigung

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Wirtschaftliche Weiterentwicklung durch die Zusammenarbeit von Gemeinden – gemeinsam investieren und profitieren

Die Errichtung von neuen interkommunalen Businessparks soll die wirtschaftliche Entwicklung im Burgenland ankurbeln, für zusätzliche Betriebsansiedlungen sorgen und die Beschäftigungskapazitäten erhöhen. Wie im Arbeitsprogramm der burgenländischen Landesregierung für die XXII Gesetzgebungsperiode 2020 bis 2025 des burgenländischen Landtages festgehalten, werden in jedem Bezirk strategisch wichtige Standorte definiert und gemeinsam investiert.

Die Gemeinden profitieren in besonderem Maße

Im Wesentlichen besteht das beispielgebende Konzept darin, dass einerseits investive Maßnahmen durch alle Gesellschafter getragen werden und andererseits die Steuereinnahmen auf alle Gemeinden -nicht nur auf die Standortgemeinde- aufgeteilt werden. Es werden dadurch Gemeinden, welche geografisch eher ungünstig für Betriebsansiedlungen liegen, in die Lage versetzt durch den Businesspark an den Steuereinnahmen zu partizipieren.

Bedachtnahme auf die Schonung des Landschaftsbildes und die Erhaltung der hohen Wohn- und Lebensqualität
 

Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann: „Widmungen für Betriebsansiedelungen sollen ab einer gewissen Größenordnung nur mehr in den interkommunalen Betriebsgebieten realisiert werden. Gleichzeitig wird dabei die Möglichkeit einer Rückwidmung von bisher nicht genutzten Betriebsflächen in den einzelnen Gemeinden überprüft. In die Planung wurden natürlich auch sehr viele ökologische Aspekte miteinbezogen. So liegt dem Konzept ein mit den zuständigen Abteilungen der Landesregierung abgestimmter Masterplan zugrunde.“ Darin sind neben einem entsprechenden Konzept der Oberflächenentwässerung natürlich auch die Vorgaben für die Nutzung von Alternativenergien, eine entsprechende Grün- und Freiraumgestaltung der Betriebsflächen, die Bauhöhe, die Farbgestaltung der Außenfassaden etc. klar geregelt, um so einen nachhaltigen Businesspark zu gewährleisten.

Das Thema der Bodenversiegelung ist für die Umsetzung des Konzepts der interkommunalen Businessparks ein wesentliches Argument, denn dadurch werden notwendige Betriebsgebiete ausschließlich an den verkehrstechnisch richtigen Orten zentralisiert und somit andere Regionen geschont. „Notwendige Betriebsgebiete“ deswegen, weil gewerbliche Tätigkeiten für Beschäftigung und Wohlstand Voraussetzung sind. „Wichtig ist für uns, neue attraktive Wirtschaftsstandorte zu entwickeln und die dabei entstehende Versiegelung so gering wie möglich zu halten,“ erklärt Geschäftsführer Mag. Harald Zagiczek die weiteren Schritte.

Interkommunaler Businesspark Rudersdorf/Deutsch Kaltenbrunn

Am konkreten Leuchtturmprojekt im Bezirk Jennersdorf entsteht derzeit in Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsagentur Burgenland und den zwölf Gemeinden des Bezirks Jennersdorf am künftigen Knoten Rudersdorf/Deutsch Kaltenbrunn ein interkommunaler Businesspark. Für das Projekt sind Gesamtinvestitionen von rund 7,2 Millionen Euro für beispielweise Grundstücksankäufe und Erschließungen vorgesehen. Durch die Errichtung der S7 – Fürstenfelder Schnellstraße vom Knoten A2/Riegersdorf über Rudersdorf/Deutsch Kaltenbrunn bis Heiligenkreuz im Lafnitztal verfügt der Bezirk Jennersdorf erstmals über eine hochrangige Anbindung an das übergeordnete Straßennetz nach Graz und Wien.
Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann betont die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Impulse im Südburgenland: „Wir brauchen weitere starke Impulse zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Südburgenland – der neue Businesspark wird ein wichtiger Motor für Wachstum und Beschäftigung in der Region. Durch die interkommunale Zusammenarbeit aller Gemeinden eines Bezirks kann die Schaffung hochwertiger und wettbewerbsfähiger Betriebsflächen und Arbeitsplätze sichergestellt werden.“

Der Baustart für die Infrastruktur ist für Anfang November geplant. Mit der Vermarktung wurde bereits begonnen und die ersten Unternehmen werden sich bereits im Herbst 2023 ansiedeln bzw. ihren Betrieb aufnehmen. Für die Betriebsansiedelungen wird ein Branchenmix an Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben sowie ein kleiner Bereich Handel zur Nahversorgung angestrebt. Der Businesspark hat eine Fläche von ca. 25 ha, wobei in einer ersten Ausbaustufe ca. 13 ha gebaut werden.

Gemeinsames Management und Vermarktung

Unter der Dachmarke der Businessparks Burgenland erfolgt ein gemeinsames Management und eine gemeinsame Vermarktung national und international durch die Wirtschaftsagentur Burgenland. Sie fungiert dazu als operatives Vehikel und Umsetzer, wird aber an den Steuereinnahmen nicht partizipieren. „Die Wirtschaftsagentur Burgenland vermarktet die Businessparks Burgenland, welche sich sehr gut entwickelt haben. Der neue Businesspark zielt vermarktungstechnisch auf die Ansiedlung regionaler und überregionaler KMU´s ab und soll künftig in die Dachmarke `Businessparks Burgenland´ miteingebunden werden“, so Wirtschaftsagentur Geschäftsführer Mag. Harald Zagiczek.  

WWF nennt interkommunale Businessparks als vorbildhaft gegen Bodenversiegelung

Auch die Naturschutzorganisation WWF Österreich führt in ihrem aktuellen Bodenreport die Errichtung interkommunaler Businessparks als wichtige Maßnahme gegen Bodenversiegelung an. Wörtlich heißt es: „Während für die bewilligende Gemeinde ein neues Einkaufszentrum an der Peripherie Geld in die Gemeindekasse bringt, leiden die benachbarten Orte unter der Abwanderung, dem wirtschaftlichen Aussterben ihrer Ortskerne und oft auch unter zusätzlichem Verkehr. Daher braucht es einen interkommunalen Finanzausgleich, bei dem sich die Gemeinden zu Planungsverbänden zusammenschließen, Standortentscheidungen gemeinsam verhandeln und die Einnahmen aus der Kommunalsteuer aufteilen. Was freiwillig gut funktioniert, muss österreichweit zur Pflicht werden.“