KUZ Mattersburg „NEU“: Bildung, Kultur, Literatur und Wissenschaft an einem Ort

Gruppenfoto vor dem KUZ Mattersburg
© Landesmedienservice

In einem feierlichen Rahmen und im Beisein zahlreicher Gäste ­- darunter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Baulandesrat Heinrich Dorner, Mattersburgs Bürgermeisterin Claudia Schlager, Landesamtsdirektor Ronald Reiter, Kulturbetriebe-Burgenland Geschäftsführerin Barbara Weißeisen-Halwax, Barbara Mayer, Geschäftsführerin des Literaturhauses Mattersburg, Ursula Foki, Burgenländische Volkshochschulen, und Gert Polster, Leiter der Landessammlungen - wurde heute, Sonntag, das neue Kulturzentrum Mattersburg feierlich eröffnet.

In einem feierlichen Rahmen und im Beisein zahlreicher Gäste ­- darunter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Baulandesrat Heinrich Dorner, Mattersburgs Bürgermeisterin Claudia Schlager, Landesamtsdirektor Ronald Reiter, Kulturbetriebe-Burgenland Geschäftsführerin Barbara Weißeisen-Halwax, Barbara Mayer, Geschäftsführerin des Literaturhauses Mattersburg, Ursula Foki, Burgenländische Volkshochschulen, und Gert Polster, Leiter der Landessammlungen - wurde heute, Sonntag, das neue Kulturzentrum Mattersburg feierlich eröffnet. Auf 4.750 Quadratmetern entstand ein Zentrum für Kultur völlig neuen Zuschnitts, das Wissenschaft, Bildung und Kultur mit dem Schwerpunkt Literatur an einem Ort versammelt. Zudem wurde das Gebäude komplett barrierefrei gestaltet. Es umfasst die Kulturbetriebe Burgenland mit Veranstaltungssaal, Büro und Ausstellungsbereich, das Landesarchiv mit Büros, die Landesbibliothek, das Literaturhaus, die Volkshochschule, ein multifunktionales Foyer für unterschiedliche Nutzungsarten und eine Gastronomie. Das alte Kulturzentrum Mattersburg wurde 2014 aufgrund baulicher Mängel geschlossen. „Uns ist nach etlichen Jahren der Diskussion 2018 ein neuer Anlauf für dieses Projekt gelungen, indem wir auch die Zukunft des Landesarchivs und der Landesbibliothek in die Planung einbezogen haben. Gewinner sind nicht nur die Kultur des Landes, sondern auch die Stadt Mattersburg, die zur Außenstelle der Landesverwaltung wird, und die ganze Region, die ein neues Veranstaltungszentrum bekommt. Mit der offiziellen Eröffnung des neuen Kulturzentrums Mattersburg setzen wir unser bereits im Zukunftsplan 2015 formuliertes kulturpolitisches Ziel, in jedem Bezirk ein Kulturzentrum und damit flächendeckend einen für alle Bevölkerungsgruppen leistbaren Zugang zur Kultur zu schaffen, wie versprochen konsequent um“, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Der Bau wurde von der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) koordiniert. Die Kosten betrugen 21,8 Millionen Euro. 

Das KUZ Mattersburg solle „das neue Haus des Lesens, Forschens, Zuhörens und Lernens im Burgenland als Plattform der kulturellen Vielfalt werden“, so der Landeshauptmann. Man greife damit die unter dem Grundsatz „Kultur für alle“ stehenden visionären Ideen der „Kulturoffensive Burgenland“ des ehemaligen Kulturlandesrates Gerald Mader und des damaligen Kulturministers Fred Szinovatz auf. 

Nach den erfolgreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Wahrzeichen des Burgenlandes, der Burg Schlaining, könne man mit dem rundum sanierten KUZ Mattersburg ein weiteres Vorzeigeprojekt der LIB – Landesimmobilien Burgenland in den Dienst der Allgemeinheit stellen, freut sich Landesrat Dorner. „Dafür bedanke ich mich sehr herzlich bei allen Projektbeteiligten und ausführenden Firmen.“

Mit dem neu eröffneten KUZ Mattersburg bilden die burgenländischen Kulturzentren nun an sechs Standorten (Eisenstadt, Mattersburg, Raiding, Oberschützen, Güssing und Schloss Tabor) die Plattform der kulturellen Vielfalt und bieten ihren Gästen einen bunten Querschnitt durch alle künstlerische Sparten. Das neue KUZ Mattersburg sei für den gesellschaftlichen und kulturellen Bereich in der Stadt enorm wichtig, betont Mattersburgs Bürgermeisterin LAbg. Claudia Schlager: „Mit dem neuen Kulturzentrum Mattersburg hat Mattersburg jetzt ein einzigartiges Zentrum der Kultur, Kommunikation, Weiterbildung, Forschung und Literatur, mit dem es seine Bedeutung festigen und weiterentwickeln kann“, versichert sie.
 

Landesarchiv und -bibliothek machen Schritt auf die Bevölkerung zu

Mit der Übersiedlung ins neue KUZ Mattersburg machen das Landesarchiv und die Landesbibliothek einen Schritt auf die Bevölkerung zu. Durch den Standortwechsel rücken Landesarchiv und -bibliothek mehr in die Mitte des Landes. Durch eine Digitalisierung des Landesarchives soll der öffentliche Zugang noch weiter erleichtert werden. 

Das Archiv übersiedelt etwa die Hälfte seiner Bestände. In Mattersburg werden sich rund 4.100 Laufmeter Kartons mit Akten und Urkunden, darunter die Akten der Bezirkshauptmannschaften und -gerichte einschließlich des Grundbuches, Sonderbestände (z.B. Vereinsakten), Herrschaftsarchive und Nachlässe und 3.300 Laufmeter Bibliotheksgut (Bücher, Zeitungen, Plakate), das sind rund 123.000 Bände, befinden. Zudem übersiedeln 45 Planschränke mit besonders wertvollen Exponaten wie historische Karten und Urkunden (45.000 Einzelstücke), fünf Mikrofilmschränke mit rund 2.300 Mikrofilmen sowie die knapp eine halbe Million Fotos und Postkarten umfassende Sammlung des Fotoarchives. 

Die Etablierung der gesamten Landesbibliothek mit ihren etwa 140.000 Bänden in diesem neu adaptierten Gebäude, das der Wissenschaft und dem Schrifttum, der Literatur und dem Lernen, dem Wort und dem Buch gewidmet ist, verleiht der Landesbibliothek mehr Öffentlichkeit und mehr Präsenz. Besucher werden hier die gesamte Literatur über und aus dem Burgenland finden, von der Ortschronik bis zum Gedichtband, und selbstverständlich die gesamte wissenschaftliche Literatur über unser Land. Außerdem alle je im Burgenland erschienen Zeitungen und Zeitschriften, aber auch andere zeit- und kulturgeschichtlich interessante Drucksorten, wie Broschüren und Plakate.
15 MitarbeiterInnen des Landes siedeln als Dienststelle der Abteilung 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft als Landeskundliche Forschungsstelle nach Mattersburg. Das Besucherservice in Eisenstadt, Landhaus Alt, bleibt aber erhalten.

In Summe (KBB, Amt der Bgld. Landesregierung, Literaturhaus, Volkshochschule) werden rund 25 Angestellte im KUZ Mattersburg beschäftigt sein.
 

Ein burgenländisches Projekt: 16 Unternehmen aus dem Burgenland waren bei dem Bau des KUZ beschäftigt

Das Bauvorhaben für das KUZ Mattersburg wurde bewusst mittels Einzelausschreibungen abgewickelt, um auch den Klein- und Mittelbetrieben der Region eine Angebotslegung zu ermöglichen. Insgesamt waren 16 burgenländische Unternehmen beim Bau des neuen Kulturzentrums Mattersburg beschäftigt. Für die Generalplanung war das Architekturbüro HOLODECK architects verantwortlich.
 

Erhaltung denkmalgeschützter Teile 

Die Bauarbeiten wurden mit besonderer Rücksicht auf die denkmalgeschützten Bereiche des Altbestands vorgenommen. Neben einem Teil der Außenanlagen bleibt ein Bauteil mit den denkmalgeschützten Bereichen einschließlich einem Teilbereich der Zwischendecke sowie dem Brunnen erhalten. Diese wurden fachgerecht saniert. Zudem erfolgten eine Betonsanierung und die Sanierung der Mahagoni-Holzfenster.
Eckdaten Neubau KUZ Mattersburg

 

Zeitplan und weitere Etappen: 

  • KUZ Mattersburg wurde aufgrund baulicher Mängel 2014 geschlossen – danach über ein halbes Jahrzehnt der Diskussion 

  • nach Amtsantritt von LH Doskozil als Kulturreferent Ende 2017 wurde ein neuer Anlauf genommen: überarbeitetes Konzept, veränderte Planung, auch Zukunft des Landesarchivs und der Landesbibliothek einbezogen 

  •  Ab Mitte 2018 lagen alle notwendigen Bescheide vor. 

  • Im Frühjahr 2019 wurden notwendige Abbrucharbeiten vorgenommen, der eigentliche Baubeginn erfolgte 2020. 

  • Oktober 2020 starteten die Baumeisterarbeiten. 

  • Fertigstellung der Außenanlagen (Parkplätze, Grünflächen, Bepflanzung) 

  • Fertigstellung der Bauarbeiten Ende Februar 2022 

  • Übergabe an die Betreiber am 29. April 2022 

  • Offizieller Eröffnungstermin am 22. Mai 2022
     

Kapazitäten des neuen Objekts

Der Veranstaltungsaal weist bei Theaterbestuhlung eine Besucherkapazität von bis zu 410 Personen auf, im Literaturhaus können Lesungen für bis zu 70 Personen stattfinden. Insgesamt hat das Gebäude ein Gesamtfassungsvermögen von bis zu 700 Personen. Zudem wurde im Projekt großes Augenmerk auf die Mehrfachnutzung der Räumlichkeiten gelegt. 
 

Technische Daten:

  • Theaterbestuhlung im Veranstaltungssaal 410 Personen 

  • Kapazität des Literaturhauses 70 Personen 

  • Gesamtfassungsvermögen des Gebäudes 700 Personen 

  • kleiner Veranstaltungssaal im Obergeschoss 100 m2 

  • Nutzfläche 4.750 m² 

  • Betonbau 5.200 m³ 

  • Bewehrungsstahl 500 Tonnen 

  • Lüftungskanalbleche 5.000 m²