Land Burgenland investiert weiter in den Standort Stadtschlaining und setzt bereits 2024 nächste Schwerpunkte

© Landesimmobilien Burgenland

Die Stadtgemeinde im Bezirk Oberwart entwickelte sich im Rahmen des Jubiläumsjahres 2021 zum kulturtouristischen Hotspot des Südburgenlandes. Durch Investitionen des Landes wurden Friedensburg, Synagoge, Burghotel und Hauptplatz generalsaniert. Bis Ende 2023 lockten die Jubiläumsausstellung, die Aktivitäten des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung, kulinarische Angebote der „Weinkosterei“ und des Burgbistro „Kranich” sowie kulturelle Highlights wie z.B. der „KLANGfrühling” über 150.000 BesucherInnen an. Ab 2024 wird um rund 7,5 Millionen Euro in nächste Maßnahmen investiert und der Standort Stadtschlaining umfassend weiterentwickelt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Friedensburg-Standortleiter Norbert Darabos und der Bürgermeister von Stadtschlaining Markus Szelinger präsentierten im Rahmen eines Presserundgangs die zukünftigen Entwicklungsphasen und die Neugestaltung der Ausstellungsflächen. Claudia Priber (Vorständin Kulturabteilung Land Burgenland), Barbara Weißeisen-Halwax (Geschäftsführung KBB), Christof Cremer (Gestaltungskonzept Künstlerische Leitung), Theresia Gabriel (Produktionsleitiung KBB), Gert Polster (Kulturabteilung Land Burgenland, Wissenschaftliche Gesamtleitung), Dieter Szorger (Kulturabteilung Land Burgenland, Wissenschaftliche Leitung Wechselausstellung), Ursula E. Gamauf-Eberhardt (Austrian Centre for Peace, Wissenschaftliche Fachkuratierung Frieden und Demokratie), Gerhard Krammer (Festival KLANGfrühling), Werner Glösl (Festival KLANGfrühling) und Anton Grosinger (Landesimmobilien Burgenland) stellten erste Details in den einzelnen Bereichen näher vor.
 

Im Rahmen des Jubiläumsjahres 2021 setzte das Land Burgenland in Stadtschlaining einen kulturtouristischen Schwerpunkt. Als weiterer Schritt werden nun die bestehenden Ausstellungsflächen der Burg neugestaltet und im Kellerbereich eine Sonderausstellung, die sich mit der Burggeschichte auseinandersetzt, implementiert. Um den Weg des sanften Kultur-, Wellness- und Sporttourismus und der Weiterentwicklung der Kulturlandschaft Südburgenland weiter zu beschreiten, die Stadt Schlaining in ihrem Stellenwert für die Friedensvermittlung zu festigen und die Arbeitsmarktsituation und das Wertschöpfungspotential der Region positiv zu beeinflussen, wurde die kulturhistorische Region Schlaining gesamtheitlich analysiert. Nun werden weitere bauliche, touristische und kulturelle Maßnahmen in einer akkordierten Form umgesetzt. Ziel der nächsten Investitionsphase soll die Steigerung der Nächtigung, die Akquirierung neuer Kundensegmente, beispielsweise im Bereich Sport- und Freizeittourismus, die Optimierung der Veranstaltungsinfrastruktur und die Attraktivierung von Sonderausstellungen sein“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Neugestaltung Ausstellungsflächen
Unter dem Motto „von der Wehrburg zur Friedensburg“ wird ab 2024 am Standort Friedensburg Schlaining der inhaltliche Bogen vom Ursprung und der Errichtung der Burg bis zur heutigen Nutzung als Ausstellungszentrum und Sitz des Austrian Center for Peace (ACP) gespannt. Die Umgestaltung der 2021 entstandenen Ausstellungsflächen wird sich inhaltlich folgendermaßen darstellen:

Museum der Geschichte des Burgenlandes:  Es wird eine inhaltliche und räumliche Verdichtung der Jubiläumsausstellung vorgenommen. Wissenschaftlich werden ergänzende Schwerpunkte gesetzt.

Burgenland aktuell
In einer sehr kompakten Form wird jährlich ein aktuelles Thema präsentiert und diskutiert.

Wechselausstellung 
Im zweiten Obergeschoss der Burg ist eine Raumflucht für Wechselausstellungen vorgesehen. Hier werden historische, zeitgeschichtliche, politische und gesellschaftliche Themen mit Bezug auf das Burgenland temporär präsentiert. Die erste Schau widmet sich der Zeit des nationalsozialistischen Terrors im Burgenland. Die Sonderausstellung „Dunkle Jahre. Von Tätern und Gerechten“ ist ein kooperatives Projekt des Landes Burgenland und des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes mit Unterstützung des Vereins Re.F.U.G.I.U.S. 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an dem Projekt beteiligt. Die Exponate für die Ausstellung stammen aus der Sammlung des Landes, dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, dem Simon Wiesenthal-Institut und aus privaten Beständen. Die Ausstellung wird von Dieter Szorger (Land Burgenland) und Michael Achenbach (Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands) kuratiert. 

Interaktive Ausstellung zum Thema Frieden und Demokratie 
Hier wird einer breiten Öffentlichkeit die Geschichte und Erfolgsgeschichte des ACP das seit seiner Gründung seinen Sitz auf der Burg Schlaining hat und von hier aus intentional agiert, nähergebracht. Mit Hilfe einer sowohl klassischen Ausstellung, als auch moderner Erzähltools werden sämtliche Aspekte rund um die Themen ACP, Frieden, Frieden lernen und Partizipation am gesellschaftlich-politischen Leben vermittelt. 

Neben der Umgestaltung der bestehenden Ausstellungsflächen wird im Keller der Burg ein Museum über die Burggeschichte und die früheren Burgbewohner errichtet. 

Museum der Burggeschichte 
Dieser Teil ist sehr wichtig für die inhaltliche Gesamtheit des Standortes. Im Rahmen der Errichtung des Museums wird im neu geschaffenen Ausstellungsbereich im Keller und auf dem gesamten Areal der Burg die Architektur- und Baugeschichte sowie die Geschichte der Bewohner der Burg, wie z.B. Andreas Baumkircher und Carolus Clusisus ausführlich dargestellt. Es werden neuste Präsentationsformen eingesetzt - neben der Präsentation von Objekten, Modellen und Reproduktionen werden Projektionen und Multimediatools genutzt. 

Die Eröffnung der neu gestalteten Flächen und des neuen Burgmuseums ist für Mai geplant. 

Ausstellungsteam Schlaining 2024: 

Wissenschaftliche Gesamtleitung Mag. Gert Polster 
Gestaltungskonzept und künstlerische Leitung, Gestaltung: Mag. Christof Cremer 

Wechselausstellung Wissenschaftliche Leitung Mag. Dieter Szorger / Mag. Michael Achenbach 
Burgenland aktuell: Norbert Darabos 

Wissenschaftliche Fachkuratierung Frieden und Demokratie: Mag.a Ursula E. Gamauf-Eberhardt MA 

Weitere Wissenschaftliche Mitarbeit: 
Baugeschichte: Dr. Günther Buchinger / Mag. Doris Schön   
Carolus Clusius: Clusius Gesellschaft 

Produktionsleitung: Mag. Theresia Gabriel 
Ausstellungsgrafik: Julia Oppermann 
Multimedia: Zone Wien 
Ausführende Architekten RIGEWA Arch DI. Matthias Riedner 


Burgarena 
Die Burgarena im Friedenspark dient seit vielen Jahren als Open-Air-Veranstaltungsort. Die Sitzanlage, die Bühne und die Überdachung werden nun saniert und auch der Einbau von Sanitäranlagen und Technikräumen werden für einen dauerhaften Betrieb errichtet. Nach Ende der Arbeiten im Juni 2024 wird die Burgarena für eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen einsetzbar sein und das Fassungsvermögen wird bis zu 600 Plätzen betragen. Erstes Highlight in der neuen Arena wird das BLUES & MORE Festival 2024, das von 25. bis 27. Juli mit Stars wie z.B. Birgit Denk stattfindet. 

Besucherzentrum 
Zur Optimierung des Besucherbereiches und zur Verbesserung der Servicemöglichkeiten des 
Burgbistros „das Kranich“, soll der bestehende Ticketing- und Shopbereich vom Innenbereich der Burg in das derzeit leerstehende Objekte mit der Adresse Rochusplatz 2 unmittelbar neben der Burgbrücke verlegt werden. Dort sind die Unterbringung des Museumsshops, das künftige Museumsticketing, die Unterbringung des Tourismusbüros der Stadt Schlaining, eine Fahrradvermietung sowie Kojen für Mountainbikes vorgesehen - das neue Besucherzentrum wird also Dreh- und Angelpunkt für sämtliche kulturtouristischen Angebote sein. Mitten im Herzen von Stadtschlaining. 

Teambuilding-Area 
Der Friedenspark rund um die Burg soll mit einer Teambuilding-Area ausgestattet werden. Damit soll eine Attraktion geschaffen werden, die sowohl den Gästen des Burghotels, als auch den Workshopteilnehmern des Austrian Centre für Peace zur Verfügung steht. Der Abschnitt wird aber auch als Naherholungsgebiet für die örtliche Bevölkerung und Ausflugsgästen dienen und öffentlich nutzbar sein. 

Wallnerhaus/Rabbinerhaus 
Mitten im Stadtzentrum und in unmittelbarer Nähe zur bereits sanierten ehemaligen Synagoge befinden sich das Rabbinerhaus (eigentlich Rabbinatshaus) und das Wallnerhaus. Über die LIB wurden die beiden Objekte angekauft. Die beiden denkmalgeschützten Objekte werden nun saniert. Mit Fertigstellung gibt es zusätzlichen und multifunktional verwertbaren 
Raum an einem der attraktivsten Standorte im Ort, mitten im Zentrum. Die Sanierung steht u.a. auch im Zusammenhang mit der geplanten Implementierung einer 
Privaten Hochschule am Standort Schlaining sowie mit der intensiven Zusammenarbeit mit der ehemaligen Synagoge Kobersdorf in den Bereichen Holocausteducation und Antisemitismusprävention. 

Bike-Trails
Im Rahmen des Projektes soll ein Bike-Trail mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden implementiert werden. Dieser soll direkt an die bereits bestehenden „Burgenland Trails“ angeschlossen sein. Die Projektbegleitung für diese Maßnahmen erfolgt durch den Tourismusverband Südburgenland. 

Sanierung Burggraben 
„Der verbotene Weg“ ist ein befestigter Wanderweg im Burggraben. Der Geschichtepfad ist ein etablierter Erlebnisweg für Kinder und Erwachsene. Dieser wird im Zuge der Weiterentwicklung des Standorts ebenfalls saniert. Auf neu gestalteten Schautafeln werden Geschichte, Geologie und Pflanzenwelt der Region erzählt. Sowohl für die Besucher und Besucherinnen der Burg sowie Hotelgäste, als auch für die heimische Bevölkerung soll der Weg ein Erlebnispfad samt Rastplätzen werden. Weiters ist für die Erschließung des Geländes rund um die Burgarena die Errichtung einer „Friedenstreppe” vorgesehen. 

Weitere Freizeit- und Sportaktivitäten 
Langfristig sind weitere Freizeit- und Sportattraktionen rund um die Burg geplant. Dabei werden Trendsportarten wie z.B. 3D-Bogenschießen ins Auge gefasst.