Landeshauptmann Hans Peter Doskozil über die zukünftige Ausrichtung: „Touristische Leitbetriebe in öffentlicher Hand sind im Burgenland eine Erfolgsgeschichte. Das beweist die positive Entwicklung der Thermenstandorte Lutzmannsburg mit der Sonnentherme sowie Frauenkirchen mit der St. Martins Therme & Lodge oder Bad Tatzmannsdorf mit dem Reduce Gesundheitsresort. Mit der Therme Stegersbach wollen wir diese Erfolgsstory fortsetzen und einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Stärkung des Tourismus in der Region leisten. Das ist wichtig für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die touristische Entwicklung und letztlich für die gesamte Region.“ Alle notwendigen Investitionen werden vor der Übernahme geprüft, um die Anlage zukunftsfit auszurichten. Das Land Burgenland möchte als eigenständiger Betreiber oder mit einem verlässlichen Partner die Therme und das dazugehörige Resort nachhaltig absichern. Die Suche nach Partnern läuft ab sofort. „Alle Modelle der Zusammenarbeit sind möglich und werden geprüft - wobei im Lichte der positiven Erfahrungen an anderen Standorten das Land sicher eine tragende Rolle spielen wird“, so LH Doskozil.
Attraktivierung des Standortes
Im Jahr 1998 als "Kumpf-Therme" eröffnet, wurde die Anlage 2003 neugestaltet. 2008 folgten durch Karl Reiter ein weiterer Umbau der Therme und die Erweiterung der Hotel-Anlagen. Die Corona-Krise wurde genutzt, um neue Ideen für den Betrieb umzusetzen. 2020 wurden unter anderem die Therapieräume neugestaltet sowie ein neues Day-Spa-Angebot umgesetzt, um verstärkt Menschen aus den umliegenden Gemeinden anzusprechen.
Das Reiters Resort (Allegria) zählt mittlerweile zu den zehn besten Wellnesshotels mit Thermalwasser in Österreich. 210 Zimmer bieten Platz für 600 Gäste. Der Golfplatz, der Thermalbereich und eine Vielzahl an Seminarräumlichkeiten stellen ein großes Potential dar, wie der Landeshauptmann betont: „Der Mehrwert für die Region kann enorm sein. Zudem sichern wir über 200 regionale Arbeitsplätze.“ Hotelier Karl Reiter bekräftigt: „Mit großer Freude blicken wir auf die vergangenen 15 Jahre zurück, in denen wir die Therme Stegersbach geführt haben. Ein besonderer Dank gilt unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese strategische Entscheidung ermöglicht es uns, uns voll und ganz auf das Reiters Supreme Hotel sowie auf das Reiters Finest Family Hotel zu konzentrieren.“
Wertschöpfung für das Südburgenland
Die heimischen Thermen sind eine tragende Säule der Tourismuswirtschaft, wie etwa eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) belegt. Thermen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung und schaffen Arbeitsplätze. Die Studie zeige auf, dass jeder Euro, den die Gäste in einer Therme ausgeben, zu fast drei Euro Wertschöpfung für die gesamte Volkswirtschaft führe, so Hans Peter Rucker, Geschäftsführer der Landesholding Burgenland. Rucker weiter zur Übernahme: „Die aktuelle Studie des WIFO stellt die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Thermentourismus und die positiven Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft deutlich dar. Dafür braucht es laufende Investitionen in die Therme und eine gute Vernetzung mit den lokalen Betrieben. Diese Aufgabe wollen wir zukünftig, genau so erfolgreich wie bisher für die Standorte Frauenkirchen und Lutzmansburg, auch in Stegersbach wahrnehmen.“
Die Thermen sind ein wichtiger Teil des vielfältigen heimischen Tourismusangebots. Im Burgenland sind heute mehr als die Hälfte der Thermen- und Wellnessbesucher Stammgäste. 75 Prozent zeigen sich nach dem Thermenbesuch derart zufrieden, dass sie ihren Aufenthalt im Burgenland weiterempfehlen würden. Dieses Potential wolle man auch in Stegersbach verstärkt nutzen, wie auch Bürgermeister Jürgen Dolesch unterstreicht: „Ich begrüße diese Entscheidung für den touristischen Bereich, aber vor allem auch für unsere Region - das Südburgenland. Durch die geplante Übernahme eröffnen sich neue Perspektiven für die Therme Stegersbach und das wird auch für die zukünftige Ausrichtung ausschlaggebend sein. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, das Südburgenland noch attraktiver zu gestalten.“