Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege der Gesundheit Burgenland schlägt ein neues Kapitel auf: Die Expositur in Eisenstadt an der Neusiedler Straße wurde ausgebaut, neue Klassenzimmer und Praxisräume wurden geschaffen. Damit werden die Kapazitäten der Pflegeausbildung im nördlichen Burgenland erheblich erweitert und modernisiert. Am 22. März 2024 wurden die ausgebauten Räumlichkeiten der Außenstelle der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Eisenstadt im Rahmen eines Tages der offenen Tür offiziell eröffnet. Bildungslandesrätin Daniela Winkler betonte dabei: „Gesundheit ist unbestritten das wichtigste Bedürfnis der Menschen. Um sie aufrecht zu erhalten oder bestmögliche Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können, brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen.“
Die Landesrätin erklärte weiters: „Dazu gehören Krankenhäuser in den Regionen mit ausreichenden Kapazitäten, Arztpraxen und personelle Ressourcen im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege. Insbesondere Menschen in hohem Alter sind verstärkt auf Pflege und Betreuung angewiesen. Um diese zu gewährleisten, setzt das Land Burgenland mit dem Zukunftsplan Pflege zahlreiche, breit gefächerte Maßnahmen um und sichert damit Pflege und Betreuung in unserem Bundesland langfristig ab. Zum einen sind es viele infrastrukturelle Maßnahmen, wie etwa die 71 Pflegestützpunkte, die auf das ganze Bundesland ausgerollt werden, und zum anderen setzen wir wichtige Schritte, um die personellen Ressourcen im Pflegebereich zu erhöhen und sicherzustellen. Unterschiedliche Ausbildungsmodelle und -stufen bieten ein interessantes und breit gefächertes Angebot, um bestens qualifiziert beruflich in den Gesundheits- und Pflegebereich einzusteigen. Dazu gehört auch ein attraktives Umfeld während der Ausbildung. Mit dem Umbau am Standort der Landesberufsschule ist es gelungen, dass den Lehrenden und Auszubildenden eine moderne Ausbildungsstätte zur Verfügung steht.“
Investitionen: 2,36 Mio. Euro; Bauzeit: neun Monate
Die Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) wurde mit dem Umbau eines Traktes im Gebäude der Landesberufsschule betraut. Insgesamt wurden dafür seitens der LIB 2,35 Millionen Euro investiert. Für Ausstattung und Einrichtung der Schule nahm die Gesundheit Burgenland zusätzlich 100.000 Euro in die Hand. Die Bauzeit erstreckte sich von Juni 2023 bis Februar 2024.
Innovative Konzepte, Gebot der Stunde
Der medizinische Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Stephan Kriwanek, würdigt die erneuerten Räumlichkeiten: „Schon in der Vergangenheit hat es das Burgenland mit innovativen Konzepten geschafft, dass ein Mangel an Pflegekräften, wie er in anderen Bundesländern herrscht, gar nicht erst entsteht. Wir müssen und werden auch weiterhin alles tun, um eine professionelle Ausbildung im Pflegebereich zu gewährleisten. Die Modernisierung der Schule in Eisenstadt trägt sicherlich dazu bei.“
Der kaufmännische Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Franz Öller, bekräftigt: „Die Investition in erstklassig ausgebildete Fachkräfte ist das Gebot der Stunde. Die Eröffnung der runderneuerten Expositur der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Eisenstadt ist ein wichtiger Schritt für die zukünftige Versorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer durch qualifiziertes Pflegepersonal. Den Absolventinnen und Absolventen bietet die Gesundheit Burgenland attraktive Arbeitsplätze in Wohnortnähe.“
Mehr Freude beim Lehren und Lernen, hohes Interesse
Der Pflegedirektor der Klinik Oberwart und Pflegekoordinator der Gesundheit Burgenland, Andreas Schmidt, betont: „Die Expositur in Eisenstadt zeichnet sich durch die ausgezeichnete Infrastruktur sowie modernste Ausbildungsmöglichkeiten aus. Dieser Standort sichert eine hohe Qualität der Pflegeausbildung für das Nordburgenland. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich bereits auf ihren neuen Ausbildungsweg.“
Gabriele Ehrenhöfer, Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege der Gesundheit Burgenland, begrüßt die erweiterten Unterrichtsräumlichkeiten: „Die Entwicklung und Eröffnung der Expositur in Eisenstadt unterstreicht, wie attraktiv heute das Angebot in der Pflegeausbildung ist. Wir merken, dass die Nachfrage steigt, einen Pflegeberuf zu erlernen. In diesen neu gestalteten Räumlichkeiten macht Lehren und – davon gehe ich aus – auch Lernen bestimmt noch mehr Freude.“
Renate Waldherr, Standortleiterin in Eisenstadt: „Es ist mir ein ganz besonderes Anliegen, den neuen Standort der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Oberwart, Expositur Eisenstadt, als Standortleitung zu vertreten. Aufgrund des enormen Interesses beim jüngsten Informationsabend bin ich überzeugt, dass sich die Pflegeausbildung in allen Kompetenzbereichen und in allen Qualifikationsprofilen als attraktive Berufswahl präsentiert.“
Raumaufteilung und Ausstattung
Die neu eröffnete Expositur in Eisenstadt verfügt nunmehr über:
drei Klassenzimmer (zwei Klassenzimmer für je 30 Schüler*innen, eine Klasse für 20 Schüler*innen)
zwei Übungsräume („Skill-Labs“)
drei Büros, ein Sekretariat
ein Besprechungs- bzw. Sozialraum inklusive Teeküche für die Pflegepädagog*innen
eine Teeküche und einen Sozialraum für die Auszubildenden
eine Bibliothek
einen Lagerraum
diverse Nebenräume, unter anderem neue WCs
Den Auszubildenden steht ab sofort unter anderem eine Pflege-Simulationspuppe zur Verfügung. Damit kann der Umgang mit Patient*innen computerunterstützt geübt werden.
Zum Vergleich: Am Hauptstandort Oberwart findet der Unterricht in fünf Klassen statt. Zusätzlich gibt es am Hauptstandort einen Hörsaal, einen eigenen EDV-Raum, drei Skill-Labs sowie ebenfalls eine neu angekaufte Simulationspuppe.
270 Auszubildende im laufenden Ausbildungsjahr (2023/2024)
Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege besuchen derzeit insgesamt 270 Schüler*innen, 103 davon die Expositur in Eisenstadt.
Am Standort Oberwart machen die Ausbildung zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP) im laufenden Ausbildungsjahr (2023/2024) 111 Schüler*innen – 27 davon im 1. Ausbildungsjahr, 21 davon im 2. Ausbildungsjahr, 20 davon via § 44 – Einstieg ins 2. Ausbildungsjahr und 43 im 3. Ausbildungsjahr.
Am Standort Eisenstadt sind es insgesamt 87 Schüler*innen – 30 davon im 1. Ausbildungsjahr, 28 davon im 2. Ausbildungsjahr, und 29 im 3. Ausbildungsjahr.
Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz durchlaufen im laufenden Ausbildungsjahr (2023/2024) am Standort Oberwart insgesamt 43 Schüler*innen. Davon befinden sich 23 Auszubildende im 1. Ausbildungsjahr und 20 Auszubildende im 2. Ausbildungsjahr.
Am Standort Eisenstadt sind es insgesamt 16 Schülerinnen und Schüler, alle im 2. Ausbildungsjahr.
Die Ausbildung zur Pflegeassistenz absolvieren im laufenden Ausbildungsjahr (2023/2024) insgesamt 13 Schüler*innen.
Ausbildungsmöglichkeiten 2024/2025
Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege bietet in Oberwart und Eisenstadt ab dem Herbst 2024 folgende Ausbildungswege an:
Ausbildung zur Pflegefachassistenz (Dauer: zwei Jahre)
Ausbildung zur Pflegeassistenz (Dauer: ein Jahr)
Verkürzte Ausbildung zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege gem. § 44 Gesundheit- und Krankenpflegegesetz GuKG (Dauer: zwei Jahre; letzte Möglichkeit) Verkürzte Ausbildung für Pflegeassistent*innen zur Pflegefachassistenz (Dauer: ein Jahr)
In Oberwart stehen alle Ausbildungswege zur Verfügung. In der Expositur in Eisenstadt wird ab Herbst 2024 die Ausbildung zur Pflegefachassistenz angeboten. Die Anmeldefrist läuft bis 30. April 2024. Das jeweilige Ausbildungsjahr beginnt im Herbst desselben Jahres. Anmeldungen sind über die Webseiten der Gesundheit Burgenland (www.gesundheit-burgenland.at/karriere/ausbildung/pflegeausbildung) oder über www.pflegeausbildung-burgenland.at möglich.
Das Aufnahmeverfahren ist mehrstufig, nach Einlangen der Bewerbung informiert die Schule die Interessent*innen schriftlich über das weitere Prozedere. Über die Aufnahme in eine Ausbildung entscheidet eine Aufnahmekommission. Für die Schülerinnen und Schüler ist die Ausbildung kostenlos. Darüber hinaus bietet das Burgenland ein einzigartiges Anstellungsmodell: Während der kompletten Ausbildungsdauer werden die Schüler*innen angestellt, sie sind somit kranken-, unfall- und pensionsversichert. Die Förderungen in Kombination mit dem Anstellungsmodell ermöglichen eine monatliche finanzielle Unterstützung von bis zu 1.200 Euro. Auch die Dienstkleidung, die insbesondere für Praktikumseinsätze benötigt wird, wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.