Modernisierung des Kulturzentrums Güssing voll im Plan

© Tritthart + Herbst Architekten ZT GmbH

Nach über 45 Jahren Betrieb wird das Kulturzentrum Güssing saniert. Dafür haben sich die Einwohnerinnen und Einwohner des Bezirks Güssing im Rahmen einer Volksbefragung 2021 entschieden. Nachdem die baulichen Erstmaßnahmen abgeschlossen wurden, fahren nun die großen Baumaschinen auf. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Es freut mich, dass die Arbeiten zur Modernisierung des Kulturzentrums Güssing so zügig voranschreiten. Die Menschen in der Region können sich auf ein topmodernes Veranstaltungszentrum, das vielfältig genutzt werden kann, freuen.“

Die Sanierung des Kulturzentrums Güssing durch die Landesimmobilien Burgenland umfasst neben dem Um- und Ausbau auch die Anpassung des denkmalgeschützten, brutalistischen Bestands an moderne Standards.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zeigt sich über den Fortschritt der Bauarbeiten erfreut: „Die Modernisierung des KUZ Güssing ist ein Beispiel dafür, dass historische Veranstaltungsorte revitalisiert werden und die Kultur belebt wird. Mit dem Umbau wird der Standort auf international professionelle Beine gestellt und Güssing nachhaltig als moderner Kulturstandort etabliert.“

Sanierung des Innenbereichs
Nach Ausräumarbeiten und der Übersiedlung der Bibliothek, der Büros und des Musical Güssing im Dezember 2023 starteten Anfang dieses Jahres die ersten Arbeiten im Innenbereich.
Projektleiter der Landesimmobilien Burgenland, Daniel Zieserl, zu den notwendigen Vorarbeiten: „Nachdem sich der Brutalismus auch im inneren Gebäude wiederfindet, wurden in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt Begehungen durchgeführt. Es folgten Bestandsproben der Bausubstanz für detaillierte Analysen, damit wir eine denkmalschutzgerechte Sanierung von Fassade und Innenbereich gewährleisten können.“
Für die Testung unterschiedlicher Sanierungsvarianten, mussten zudem verschiedene Musterflächen hergestellt werden. Nach Prüfung und Abnahme des Bundesdenkmalamts erfolgen nun die nächsten Schritte. Die Modernisierung wird gemeinsam mit dem Generalplaner, einer Arbeitsgemeinschaft der Firmen „eep architekten ZT GmbH“ und „Tritthart + Herbst Architekten ZT GmbH“, umgesetzt.

Die nächsten Schritte
Im August werden nun eine Tiefenbohrung inklusive Responsetest und Tiefengründung im Outdoor-Bereich durchgeführt. Parallel dazu wird das Bestandsobjekt entkernt und entrümpelt. Die geschützten Elemente durch das Bundesdenkmalamt wurden bereits demontiert. Es folgen der Abbruch der Fundamentplatte im Bestand und der Wiederaufbau dieser.
Jutta Benedek, Geschäftsführerin der Landesimmobilien Burgenland, über den nächsten Schritt: „Im September starten wir mit dem Bau der Fundamente sowie dem Neubau. Besucherinnen und Besucher dürfen sich zukünftig auf ein neues Atrium, einen Open-air-Bereich mit Outdoor-Bühne und ausziehbarer Tribüne sowie eine Restaurant-Terrasse mit Blick auf die Burg freuen. Zusätzlich werden Bibliothek, Seminarräume und Co-Working-Spaces geschaffen, die ganztägig als Treffpunkt genutzt werden können.“ 
Der überwiegende Bau der neuen Anlage erfolgt als Sichtziegelmauerwerk und greift damit das Erscheinungsbild des Bestandes auf.

Güssing wird ein moderner Kulturstandort
Die Modernisierung des Kulturzentrums ist ein bedeutender Schritt, um den Wunsch der Bevölkerung nach einem zeitgemäßen Veranstaltungsort umzusetzen. Neben den neuen Elementen ist auch die Sanierung des großen Veranstaltungssaals mit 500 Sitzplätzen sowie die Erneuerung des Restaurants geplant. Laut einer Studie von Joanneum Research soll die Modernisierung des Kulturzentrums etwa 210 Arbeitsplätze während der Bauphase sichern und eine Bruttowertschöpfung von 7,1 Millionen Euro im Burgenland auslösen. 
In der Umbauphase wird ein Großteil des KUZ-Programms bis zur Wiedereröffnung 2026 in den Stadtsaal Güssing verlegt. Vertraute Formate und Abo-Zyklen wie Kabarett, Theater für Kinder und Erwachsene sowie Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen werden weiterhin in der unmittelbaren Umgebung stattfinden.