Neben den Fachvorträgen am Vormittag durch Sabrina Luimpöck (FH Burgenland – Department Gesundheit und Soziales) und Elli Scambor (Institut für Männer- und Geschlechtsforschung), bei dem auch Landesrätin Daniela Winkler anwesend war, wurde der Festakt am Nachmittag mit langjährigen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern gefeiert. Zusätzlich wurde ein Teil der Ausstellung „Totgeliebt“ mit textilen Kunstwerken zum Thema Femizide und Gewalt an Frauen und Mädchen ausgestellt. Landesrätin Daniela Winkler erklärte dazu: „Frauenhäuser sind ein sicherer Zufluchtsort für jene, denen Gewalt oder Drohungen widerfahren. Sie sind viel mehr als ein Ort, um sich zu verstecken. Die Frauenhäuser mit ihren Teams sind wichtige Anlaufstationen mit einer guten Versorgung und ausgezeichneter Beratung in außergewöhnlichen Situationen. In psychischen und physischen Ausnahmezuständen bei einem geschulten und verständnisvollen Team ankommen zu können, ist für die Betroffenen in der jeweiligen Situation eine enorme Hilfe, Es ist erschreckend, dass wir solche Einrichtungen benötigen. Wenn wir uns die jüngste Statistik über Gewalt an Frauen anschauen, dann sind die häufigsten Motive, auch für die hohe Zahl an Frauenmorden, im familiären Umfeld zu finden. Daher sind Frauen zu Hause oft nicht sicher. Ein großes Danke an alle Teams und Verantwortlichen in Frauenhäusern, die für Frauen so hervorragende Arbeit leisten und ihre Unterstützung anbieten.“
Ein Ort der Sicherheit
Das Frauenhaus bietet Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, eine geschützte und sichere Unterkunft sowie Beratung und Begleitung. Die Unterstützung ist dabei anonym und kostenlos. Kerstin Bedenik, Leiterin des Frauenhauses, dazu: „Unser Ziel ist es dabei nicht nur ein hohes Maß an Schutz zu bieten, sondern auch die Frauen und deren Kinder zu stabilisieren, ihre Selbstbestimmung und Eigenständigkeit zu fördern und mit ihnen gemeinsam neue Lebensperspektiven zu erarbeiten.“ Das Frauenhaus ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, unter 05 09 44 4000 erreichbar.
Finanzielle Absicherung durch Land Burgenland
Im Jahr 2021 wurde das Frauenhaus (und das Sozialhaus) vom bisherigen Trägerverein „Die Treppe“ in die Landesholding-Tochter Soziale Dienste Burgenland (SDB) eingegliedert. „Damit konnte man die langfristige finanzielle Absicherung dieser wichtigen Einrichtung garantieren“, so der Geschäftsführer der SDB, Johannes Zsifkovits. Durch die anderen Bereiche der SDB wie dem Psychosozialen Dienst ergeben sich außerdem Synergieeffekte in der Betreuung der Betroffenen.
Breites Feld an Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen
Das Burgenland hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Gewalt an Frauen zu bekämpfen.
Aktionsplan gegen Gewalt: Strategischer Fahrplan für gezielte ressortübergreifende Maßnahmen für mehr Gewaltprävention im Burgenland.
Gewaltschutzzentrum, Frauenhaus und Übergangswohnungen: Das Burgenland hat ein breites Netz an Anlauf- und Beratungsstellen, die Opfern von Gewalt Unterstützung und Schutz bieten.
Öffentlichkeitskampagnen: Regelmäßige Kampagnen zur Sensibilisierung und Aufklärung über Gewalt an Frauen. zB K.O.-Tropfen Kampagne, Notrufnummern auf Apothekersackerln oder SPAR-Kassenbons; Projekt "Stadtteile ohne Partnergewalt" in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg, Oberwart und Jennersdorf.
Schulungsprogramme: Gewaltschutzschulungen an Schulen, oder über die Akademie Burgenland.
Beratungsangebote: Frauenberatungsstellen bieten Unterstützung für Opfer von Gewalt, um psychologische Unterstützung und rechtliche Hilfe zu erhalten. Männerberatungsstellen helfen gewalttätigen Männern dabei, einen Weg aus der Gewalt zu finden.
Kooperationen und Netzwerkarbeit: Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Behörden, um eine umfassende Unterstützungsstruktur zu schaffen.
Wichtige Telefonnummern
Frauenhaus: 05/09 44 4000
Frauenhepline gegen Gewalt: 0800/222 555
Krisenhelpline Männerinfo: 0800/400 777
Rat auf Draht: 147
Gewaltschutzzentrum: 03352/31 420