"plus" ist ein qualitätsgesichertes Unterrichtsprogramm zur Sucht- und Gewaltprävention für die 5. bis 8. Schulstufe auf Basis des Lebenskompetenzansatzes. "Es geht um den Zustand unserer Kinder und Jugendlichen. Zwei Jahre Pandemie setzten ihnen unter anderem im psychischen Bereich sehr zu. Dabei nahm auch der Missbrauch von Suchtmittel unter Jugendlichen zu. Um diesen besorgniserregenden Entwicklungen entgegenzuwirken, braucht es vielseitige Maßnahmen. Das Projekt 'plus' gibt es im Bildungsbereich seit 2014. Nach der Einführung in den Mittelschulen und AHS wird es seit 2019 flächendeckend eingesetzt", so Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler. Sie unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts, "mit dem wir Sucht, Gewalt und Suizid präventiv entgegenwirken. Es ist unsere Aufgabe, den emotionalen Bedürfnissen und psychischen Belastungen der jungen Menschen mit der notwendigen Sensibilität zu begegnen", sagte Winkler.
Das Unterrichtsprogramm "plus" wurde wissenschaftlich durch die Universität Innsbruck evaluiert und mit dem Gesundheitspreis der Stadt Linz 2013 prämiert. Umgesetzt wird das Programm durch die Fachstelle Suchtprävention Burgenland, die in der Landesholding-Tochter Soziale Dienste Burgenland GmbH (SDB) angesiedelt ist. Die teilnehmenden Lehrkräfte erhalten über einen Schulungszeitraum von vier Jahren in regelmäßigen Sitzungen ein Unterrichtsmanual, das aus vorgefertigten Unterrichtseinheiten besteht. Die Lehrkräfte setzen das Programm im Unterricht abgestimmt auf die jeweiligen Fächer um und bringen den Schülerinnen und Schülern bei, sich selbst und andere besser kennenzulernen, effektiv zu kommunizieren und ihre eigenen Bedürfnisse auszudrücken. Sie lernen den konstruktiven Umgang mit unangenehmen Gefühlen und Stress sowie das Lösen von Konflikten und Problemen. Die jeweils neu gelernten Methoden wurden in den Klassen umgesetzt und im nächsten Treffen der Lehrkräfte evaluiert. Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler überreichte den neun Lehrerinnen und Lehrern, die das vierjährige "plus"-Unterrichtsprogramm für Sucht- und Gewaltprävention absolvierten, ihre Zertifikate.
„Das Unterrichtsprogramm ‚plus‘ wirkt sucht-, suizid- als auch gewaltpräventiv. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei ihre eigenen Interessen, Wünsche und Probleme auszudrücken. Es geht dabei auch darum zu lernen, mit unangenehmen Gefühlen und Niederlagen umzugehen und sich selbst und andere besser kennenzulernen. Diese Förderung von Lebenskompetenzen hat sich als wirkungsvollste Maßnahme in der Gewalt- und Suchtprävention bewährt“, so Dr. Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der SDB.
Direktorin Isabell Lichtenberger, BEd, erklärte: „Ich möchte mich stellvertretend für unsere Lehrkräfte für diese Ausbildung bedanken, die sehr gut aufgenommen wurde.“ Schulqualitätsmanager Werner Zwickl hob ebenfalls die Wichtigkeit dieser Programme hervor: „Fortbildungen wie ,plus‘ bewirken eine Stärkung in der Kollegenschaft beim Kompetenzerwerb.“