Die wirtschaftliche Entwicklung des Burgenlandes kann sich sehen lassen. Selbst die COVID-19-Pandemie oder die Auswirkungen des Krieges Russland gegen die Ukraine konnten dem Wirtschaftsstandort bisher nichts anhaben. Ein Bündel an Maßnahmen führt zu Unterstützung und Stärkung der burgenländischen Wirtschaft. Mit Schaffung der Interkommunalen Businessparks Südburgenland und Mittelburgenland in Kooperation mit den Gemeinden wurde ein wertvoller Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Erhöhung der Arbeitsplätze geleistet. „Mit den neuen Interkommunalen Businessparks setzen wir einen starken Impuls für Wachstum und Beschäftigung unter Bedachtnahme auf die Schonung des Landschaftsbildes und die Erhaltung der hohen Wohn- und Lebensqualität“, informiert Mag. Harald Zagiczek, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland.
Doch auch große Betriebe setzen ihr Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Burgenland und investieren in den Wirtschaftsstandort Burgenland. Gurkenprinz Burgenland bringt mit dem Bau einer neuen Logistik- und Produktionsstätte in Müllendorf regionale Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze. Fast 17 Millionen Euro investiert Arvai Plastics in Neutal in ein Kunststoffspritzwerk und auch in der Sonnentherme Lutzmannsburg flossen 6,5 Millionen Euro in neue Attraktionen. Großes Augenmerk wird auf junge Gründer gelegt. Mit der Burgenländischen Gründerinitiative SÜDHUB – das seit Anfang 2023 STARTUP BURGENLAND heißt – greift man innovativen Jungunternehmen in der Anfangsphase unter die Arme und unterstützt mit umfassender Betreuung und Beratung sowie Co-Working-Arbeitsplätzen und einem Acceleratorprogramm. Dazu wurde letztes Jahr eine Kooperation mit Niederösterreich gestartet. Durch diese Zusammenarbeit steht den Startups aus beiden Bundesländern ein erweitertes Angebot zur Verfügung. In Sachen Forschung wurde 2022 sowohl das Lowergetikum in Pinkafeld eröffnet, wie auch das Informatikum in Eisenstadt. Und um das Thema Forschung auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen lud man letztes Jahr erstmals zu einem Info-Tag Forschung gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Burgenland und der Wirtschaftsagentur Burgenland. Ebenfalls geöffnet wurden im Zuge der Langen Nacht der Forschung auch die Türen des Landhauses.
„Unsere vorausschauende Wirtschaftspolitik macht das Burgenland zur Vorzeigeregion. Mit all unseren Maßnahmen konnte die Wirtschaftskraft enorm gesteigert werden. Mit der Wirtschaftsagentur Burgenland und ihren Förderinstrumentarien sind wir gut aufgestellt und ein starker Partner für die heimischen Betriebe. Das spiegelt sich in den Zahlen und Statistiken der Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH für das Jahr 2022 wider. Allein die Zahl der Förderanträge – rund 500 - aus 2022 zeigt, im Burgenland wird weiter kräftig investiert. Insgesamt lösten Wirtschaftsförderungen (Zuschüsse, Haftungen und Beteiligungen) von gut 38 Millionen Euro ein Investitionsvolumen von ungefähr 170 Millionen Euro aus“, informiert Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
Ein weiterer wichtiger Bereich der Wirtschaftsagentur betrifft die Finanzierungsunterstützung. Die Eigenkapitalquote der Unternehmen wird durch Haftungen und/oder Beteiligungen auf Zeit gestärkt.
Es wird weiterhin kräftig investiert. Für 2023 wurden die Landesmittel für Zuschussförderungen um weitere 2 Millionen Euro aufgestockt. So ist auch in diesem Jahr die Unterstützung unserer Unternehmen gewährleistet. Schon Anfang des Jahres wurde mit der Förderung für die Aus- und Weiterbildung von LKW- und Busfahrerinnen und -fahrer eine neue Fördermaßnahme auf Schiene gebracht. Schneemann: „Aus- und Weiterbildung sowie berufliche Qualifizierung stellen die wesentlichen Grundpfeiler für eine adäquate und attraktive Beschäftigung in der Region dar. Sie sind die Säulen einer leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Um die Wettbewerbsfähigkeit der burgenländischen Wirtschaft zu stärken und so für Wachstum und Sicherung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen zu sorgen und um natürlich auch dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzuwirken, unterstützen wir nun die Unternehmen und fördern die Weiterbildungsmaßnahmen".
Noch zwei weitere werden in den kommenden Wochen folgen. Einerseits eine Förderung von Beratungsleistungen im Zuge einer Betriebsübernahme - hat das Ziel das Weiterbestehen von Unternehmen bei Generationswechsel oder Verkauf abzusichern. Durch Förderung der Beratungskosten soll dem Jungunternehmer der Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert werden (Fördersatz beträgt 80 Prozent der förderbaren Kosten, je Betriebsübernahme können max. 3.000 Euro Förderzuschuss gewährt werden; Maximaler Budgetrahmen 100.000 Euro) - und andererseits ein neues Förderpaket Digitalisierung. „Um die digitale Transformation der Wirtschaft zu forcieren wird die Wirtschaftsagentur Burgenland eine „Digitalisierungs-Förderrichtlinie“ umsetzen. Die Nähe zur den burgenländischen KMUs ermöglicht eine zielgerichtete Unterstützung. Eine spezielle Förderung soll burgenländische Unternehmen bei der Digitalisierung fit für die Zukunft machen. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Unternehmen gerade in diesem Bereich gerüstet sein müssen, um erfolgreich sein zu können“, kündigt Mag. Michael Gerbavsits, Geschäftsführer Wirtschaftsagentur Burgenland, an.
Ein wichtiger Schritt bei der Neuaufstellung der Wirtschaftsagentur Burgenland wurde 2022 mit der Fusion der beiden Risikokapitalfonds gesetzt. Nunmehr steht der heimischen Wirtschaft mit der ATHENA Burgenland Beteiligungen AG Risikokapital mit einem Fondsvolumen von rund 46 Mio. Euro zur Verfügung. Seit Gründung der Vorgängergesellschaften wurde Eigenkapital in mehr als 40 Beteiligungsunternehmen mit einem Transaktionsvolumen in Höhe von rund 70 Millionen Euro investiert. Wesentlich ist, dass damit mehr als 240 Millionen Euro an Fremdkapital ausgelöst wurden. 2.500 Arbeitsplätze wurden seither geschaffen bzw. abgesichert. Geschäftsführer Gerbavsits: „Aktuell ist ATHENA an 15 Unternehmen beteiligt, Ende des Jahres gab es in den Beteiligungsunternehmen 973 Arbeitsplätze, 20 davon wurden im Vorjahr neu geschaffen. Insgesamt wurden 2022 rund 5 Millionen Euro in bestehende und neue Beteiligungen investiert.“